Erste vollelektrische Buslinie im ganztägigen Fahrgasteinsatz bringt Passagiere schnell und komfortabel vom Hauptbahnhof in die Altstadt.

Gestern war es soweit. Die erste vollelektrische Buslinie im ganztägigen Fahrgasteinsatz nahm in Heidelberg Fahrt auf. Auf der Linie 20 verkehren von nun an werktags zwischen 9 und 20 Uhr im 20-Minuten-Takt und sonntags im 30-Minuten-Takt drei flüsterleise vollelektrische eCitaro zwischen dem Hauptbahnhof und dem Karlsplatz und leisten so einen Beitrag zum lokal emissionsfreien Fahren in Heidelberg. Dementsprechend waren die ersten Fahrgäste der Linie 20 positiv überrascht, als plötzlich ein neuer eCitaro vor ihnen auftauchte: „Zuerst habe ich gedacht, dass das vielleicht ein Touristenbus ist. Aber als ich dann so viele Leute und Fotografen im Bus gesehen habe, wurde mir schnell klar, dass das bestimmt eine ganz besondere Tour ist“, schildert etwa Rony Guzman.
Einmal im Bus Platz genommen, waren die Passagiere begeistert von den Fahreigenschaften des eCitaro, der auf der neuen vollelektrischen Buslinie 20 etwa eine tägliche Laufleistung von 200 Kilometern zu absolvieren hat: „Das Fahrgefühl im eCitaro ist viel angenehmer, weil die Anfahrt des Busses nicht so wild ist. Dieses Problem habe ich auch schon oft bei älteren Personen beobachtet. Durch die sanfte Anfahrt mit dem eCitaro ist dieses Problem aber nun optimal gelöst“, berichten Ramón Ronellenfitsch und Alina Soumpholphakdy begeistert. Und Werner Bornemann von Loeben ergänzt: „Mit dem eCitaro zu fahren, ist ein ganz tolles Gefühl, einfach leise, kein Lärm, kein Ruckeln.“
Die neue Elektrobuslinie ist Bestandteil des gemeinsamen „Masterplans Nachhaltige Mobilität“ der Städte Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen. Hinter dem Schulterschluss steht die Überzeugung, dass angesichts der hohen Pendlerströme in der Region die Luftqualität nur verbessert werden kann, wenn die Kommunen an einem Strang ziehen. Mit der Linie 20 ist nun ein erster Schritt in Richtung umweltfreundlicher Nahverkehr getan. „Elektro ist auf jeden Fall positiv für die Umwelt. Man denkt automatisch, wow, jetzt verpeste ich nicht mehr Luft und Leute“, ist Fahrgast Bornemann von Loeben von der innovativen Nahverkehrslösung überzeugt.
Damit der eCitaro in der Zukunft die tägliche Laufleistung von 200 Kilometern erfüllen kann, war es notwendig, eine optimale lokale Ladeinfrastruktur in Heidelberg einzurichten. Vorgesehen sind beim Betreiber der neuen Linie, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), schnelle Ladevorgänge als Zwischenladungen in den Betriebspausen auf dem rnv-Gelände in Heidelberg. In den Betriebspausen kommt dann jeweils ein weiterer eCitaro zum Einsatz. Die geladenen eCitaro bringen die Menschen dann schnell und komfortabel vom Hauptbahnhof über die Haltestellen Stadtwerke, Stadtbücherei und Seegarten zum Karlsplatz. „Die Größe des Busses finde ich praktisch. Gerade in einer Stadt wie Heidelberg, mit viel Verkehr und den engen Straßen, wird das sehr gut passen“, blickt Rony Guzman positiv in die Zukunft.
Eins ist sicher: Mit der eCitaro-Linie 20 wird im ÖPNV ein neues Zeitalter eingeleitet, das einigen anderen Städten als Vorbild dienen kann.