Paul Reuter

Marken und Servicekultur in guten Händen

Mercedes-Benz-Museum Stuttgart Untertürkheim. Dort treffe ich Paul Reuter und nach kurzer Begrüßung starten wir gemeinsam den Rundgang durch das moderne Gebäude. Vor mir steht ein schick gekleideter Youngtimer. Der feine Anzug, die edlen Schuhe, die gut sitzenden grauen Haare – Herr Reuter scheint perfekt in diese Szenerie des futuristisch und zugleich elegant gestalteten Mercedes-Benz Museums zu passen.

Beim historischen Rundgang durch die Mercedes-Welt erfahre ich, dass Paul Reuter gebürtiger Rheinländer ist. Aufgewachsen in einer Kleinstadt in der Nähe von Koblenz, durchlebte er eine unbeschwerte Kindheit. Sein Vater als auch sein Großvater waren seine Vorbilder, zu denen er aufschaute. Beide förderten die Neugier ihres Sprösslings und erzählten ihm oft spannende Geschichten von fremden Ländern und Kulturen. Diese Neugier, so erzählt er mir, habe er sich bis heute beibehalten.

Im Museum schreiten wir gemächlich voran, beginnend mit der Pionierzeit des Automobils, über die Entstehung der Marke Mercedes-Benz, bleiben wir letztlich vor einer Illustration der 70er Jahre, auf der revoltierende Studenten zu sehen sind, stehen. Reuter erzählt mir, dass auch er in den 70ern politisch aktiv war. Hin und wieder - wie damals so üblich – ging er auf Demos und setzte sich für freiheitliche Werte ein. Besonders Martin Luther King habe ihm damals sehr imponiert. Für Reuter waren dies spannende Jahre. Er studierte damals in den 70ern zunächst BWL und später noch einige Semester Jura. So aufregend und verrückt diese Zeit aber auch war, Reuter war schon immer jemand, der auf eigenen Füßen stand und sich seinen Lebensunterhalt selbst erarbeitete. Neben dem Studium fuhr er deshalb Taxi und betrieb eine Import-/Exportfirma.

Einige Zeit später kommen wir in den Showroom, in dem die Oldtimer Busse ausgestellt sind. Paul Reuter läuft zielgerichtet auf einen ganz bestimmten Bus zu, der auf Grund seiner bunten Bemalung sofort ins Auge sticht. „Dies ist ein Colectivo“, erzählt er mir. Colectivos waren Omnibusse auf Fahrgestellen von Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen für den öffentlichen Personennahverkehr in Argentinien. Insbesondere in Buenos Aires waren diese bekannt und sind dort Teil der Tradition. Dieser Bus war der erste, den der argentinische Busunternehmer Hector Prietro auf einem Mercedes-Benz Lkw-Fahrgestell aufbaute und auf seiner ersten Route Nr. 6  Moreno – La Perlita einsetzte. Mit diesem Schmuckstück, das von Prietro in mühevoller Handarbeit verziert wurde, beförderte er die Fahrgäste über Jahre durch Buenos Aires. Reuter selbst hat vor einigen Jahren einen Film für Daimler Buses produziert, worin die Geschichte des Busses dargestellt wird. Wenn ich Reuter so sehe, mit welchem Enthusiasmus er über diesen Bus berichtet, werde ich neugierig und möchte wissen, seit wann er bei Daimler Buses arbeitet.

Reuter erzählt mir, dass er bereits 1996 zur damals neugegründeten EvoBus kam. Er ist quasi ein Kind der ersten Stunde. Die Stimmung, die hier sofort spürbar war, und die damit verbundenen Werte wie Glaubwürdigkeit, Aufrichtigkeit und Bescheidenheit gefielen ihm sehr gut. „Hier beim Bus ist es nicht wichtig, dass der Schreibtisch aus edlem Holz ist. Es zählt einzig, was ein jeder leistet,“ erklärt er mir. Besonders aber gefiel Reuter die Aufbruchsstimmung, die zu dieser Zeit bei EvoBus herrschte. Es galt aus zweien eins zu machen, die Marken Mercedes-Benz und Setra als gleichwertige Partner in ein und demselben Unternehmen zu etablieren. Diese Herausforderung nahm Paul Reuter nur allzu gerne an. Wie sich zeigen sollte, mit Erfolg. Seit zwei Jahrzehnten engagiert sich Paul Reuter für die Marken von Daimler Buses. Besonders hervorzuheben sind die zwei Downstreammarken OMNIplus und BusStore, die Reuter mit ins Leben rief. Insbesondere bei der Einführung von OMNIplus verspürte Reuter enormen Gegenwind. Vielfach wurde zu Beginn das Potenzial der Servicemarke verkannt. Heute sind beide Marken ein ganz klarer Wettbewerbsvorteil. Dem Thema Servicekultur wird somit in einer Art und Weise Rechnung getragen, die man so bei der Konkurrenz nicht findet.

Dabei war es für ihn vor allem wichtig, nachhaltig zu wirken und zu handeln. Das Thema Nachhaltigkeit bedeutet für Paul Reuter, eine gesamtheitliche Einstellung zu haben. Konkret für den Bus heißt das, dass man unter Nachhaltigkeit nicht nur eine nachhaltige Produktion allein versteht. „Als verantwortungsvoller Geschäftspartner begleiten wir den Kunden das komplette Busleben lang, indem wir ihm ein umfassendes Dienstleistungsangebot mit individuellen Lösungen bieten“, berichtet mir Reuter. Als Beispiele sind hierfür busspezifische Serviceleistungen, eine professionelle Teileversorgung, aber auch hocheffiziente Fahrer- und Werkstatt Trainings zu nennen. Somit wird letztlich gewährleistet, dass der Kunde „ein Maximum an Bus“ erhält.

Mittlerweile sind wir schon fast am Ende des Rundgangs angekommen. Bei den Formel 1 Boliden machen wir noch einmal Halt. Reuter erzählt mir stolz, dass er vor seiner Zeit bei Daimler Buses unter anderem für das Formel 1 Sponsoring der Marlboro Produktfamilie verantwortlich war und sich daher auch bestens mit schnellen Automobilen auskennt. Ich erfahre viele spannende Geschichten über die Formel 1 dieser Jahre und merke: Dieser Mann hat schon viel erlebt.

Bei einem Kaffee lassen wir dann unser Treffen entspannt ausklingen und ich lerne die Privatperson Paul Reuter noch etwas besser kennen. So erfahre ich, dass Paul Reuter in seiner Freizeit gerne Tennis und Golf spielt. Bei letzterem schätzt er vor allem die Mischung aus mentaler Stärke und einer guten Technik, auf die es bei diesem Sport ankommt. Ansonsten ist er Genussmensch. Er schätzt gutes Essen sehr und kocht auch gerne mal für seine Familie. Ein hochwertiger Rotwein darf hin und wieder nicht fehlen. Aber auch der Intellekt kommt bei Paul Reuter nicht zu kurz. Er liest sehr gerne und zu guter Letzt dürfen gute Gespräche und Diskussionen mit Freunden nicht fehlen. Paul Reuter ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 22 und 17 Jahren. Seine Frau, ist u. a. Vorstandsmitglied der Familienstiftung Hedwig und Robert Samuel. Die Stiftung kümmert sich um die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Bereich Ausbildung, vorrangig in Ländern Südamerikas und Asiens. Ihr steht er mit Rat und Tat zur Seite. Auch im Privaten der Gesellschaft etwas zurückzugeben, so Reuter, liegt ihm sehr am Herzen.

Gemeinsam schlendern wir aus dem Museum. Ich verabschiede mich von Paul Reuter und freue mich, solch‘ eine interessante Persönlichkeit getroffen zu haben. Denn die Authentizität und der Enthusiasmus, den dieser Mann an den Tag legt, zeigen mir, dass die Themen Marketing, Marken und Servicekultur bei EvoBus in guten Händen sind.

Text: Yves-André Mahler 

Fotografie: Jens Arnold, Jonathan Wagner

Verantwortliche Geschäftspartner bei Daimler Buses

„Wir beim Bus fahren mit unseren Geschäftspartnern auf der gleichen Linie.“ – so lautet der Slogan, der unsere Aktivitäten als verantwortlicher Geschäftspartner beschreibt.


Konkret umgesetzt heißt das für uns: Wir bekennen uns zur Einhaltung gesetzlicher und ethischer Standards, deshalb setzen wir uns auch bei unseren Geschäftspartnern und Lieferanten dafür ein. Mit unseren Geschäftspartnern stehen wir darum im stetigen Dialog, zum Beispiel durch den EvoBus Lieferantentag. Nachhaltigkeits- und Umweltanforderungen sind außerdem weltweit Bestandteil der Vertragsbedingungen.

Ein verantwortlicher Geschäftspartner zu sein heißt für uns auch, dass uns die Zufriedenheit unserer Kunden wichtig ist. Das Beispiel von Paul Reuter hat anschaulich gezeigt, dass wir auf die Anforderung der Kunden positionierte Produkte anbieten und mit der Servicemarke OMNIplus diese Produkte über den kompletten Produktzyklus hinweg begleiten. Da Service bei uns einen großen Stellenwert hat, werden alle Mitarbeiter im Rahmen der OMNIplus Servicekultur kontinuierlich trainiert, um einen herausragenden busspezifischen Service leisten zu können.

Interesse an weiteren Storytelling-Beiträgen von Daimler Buses?

Nach oben